Stadtbusse fahren klimaschonend
Großer Bahnhof an der Hoyer Automatenstation Nienburg: Seit 1. November fahren sechs Stadtbusse mit der klimafreundlicheren Diesel-Alternative HVO 100. Das hat die Stadtbusgesellschaft Nienburg mit Hoyer vereinbart.
Hydriertes Pflanzenfett kann im Dieselmotor den Kraftstoff ersetzen. Da es aus wiederverwendetem Fett hergestellt wird, ist seine CO₂-Bilanz glänzend: Bis zu 90 % beträgt die Einsparung gegenüber Diesel auf den Lebenszyklus gerechnet. Und der weitere große Vorteil: Die Umstellung kann ohne jede technische Umrüstung und damit ohne Investitionen erfolgen. Damit ist eine sofortige Verbesserung der CO₂-Bilanz möglich. Eine Erkenntnis, die bei der Stadtbusgesellschaft früh gereift ist. „Schon im Frühjahr haben wir gesagt: Das machen wir, sobald das möglich ist“, erklärte Geschäftsführerin Iris Köhler. Dass HVO 100 etwas teurer ist als Diesel, hat die Stadtbusgesellschaft nicht abgeschreckt. „Das ist es uns wert, klimaschonender zu fahren“, sind sich Geschäftsführung und Aufsichtsrat einig. Und die Fahrgäste müssen keineswegs fürchten, dass die Fahrpreise dadurch steigen: „Wir bekommen die Mehrkosten über ein Förderprogramm des Landes erstattet“, schildert Aufsichtsratsvorsitzender Frido Dieckmann.
Im ersten Step werden sechs neue Busse mit HVO 100 betankt. Bei den älteren ist die Fuhrparkleitung noch zurückhaltend. Dass sich das schnell ändern wird, davon ist Matthias Karnatz, Gebietsleiter von Hoyer für den Raum Nienburg, überzeugt. Auch die betagten Oldtimer bei der Deutschlandfahrt historischer Nutzfahrzeuge haben über mehrere 1.000 Kilometer HVO 100 gefahren und den Kraftstoff bestens vertragen, wie bei dem Treffen in Nienburg berichtet wurde. Da werde die Erfahrung mit den sechs Stadtbussen auch die verbleibenden Skeptiker schnell überzeugen, ist sich Karnatz gewiss.